Kunst – Zaun am Alten Leipziger Bahnhof

(gefördert vom Stadtbezirksamt Neustadt)

Hintergrund

Der „Alte Leipziger Bahnhof“ (ALB) vereinigt die Höhen und Tiefen deutscher Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts.
Als Dresdner Kopfbahnhof der ältesten Fernverkehrsstrecke Mitteleuropas (der 1838er Leipzig-Dresdner Eisenbahn) ist er ein wichtiges Denkmal deutscher Eisenbahn- und Industriegeschichte.
Als wichtigen Verkehrsknotenpunkt fuhren von hier ab 1942 aber auch die Züge ab, die Juden aus Dresden und dem Umland in die Konzentrations- und Vernichtungslager transportierten, Deportationszüge aus anderen Reichsteilen fuhren hier ebenfalls Richtung Osten durch.
In der „Wendezeit“ fuhren von hier Züge mit sowjetischen Truppen Richtung Heimat ab.
Diese Bedeutung des ALB war (und ist?) vielen Dresdnern kaum bekannt.

Um die jahrelangen Diskussionen um die Errichtung eines „Gedenk- und Begegnungsortes“ zu befördern, entstand 2022 die Website Wann-Wieviele-Wohin des Künstlers David Adam sowie eine „temporäre  Rauminstallation“  des „Instituts für räumliche Resilienz. Zudem wurde der ALB in den „Ideenwettbewerb Gedenkareal Dresdner Norden“ integriert. 2023 führte der „Förderkreis Gedenk-, Begegnungs- und Lernort Alter Leipziger Bahnhof“ in Kooperation mit der Blauen Fabrik die Veranstaltungsreihe „Erinnern – Bilden – Begegnungen am ALB“ durch.

Zum Gedenken an die Reichspogromnacht, welche die Weichen von Diskriminierung hin zur offenen Verfolgung und späteren Massenmord an den jüdischen Menschen im Machtbereich des Nationalsozialismus stellte, legte am 23. November 2023 – neben Vertretern der jüdischen Gemeinden und dem Dresdner Oberbürgermeister –  erstmals auch der sächsische Ministerpräsident einen Kranz am Bahnsteig (direkt hinter der Blauen Fabrik) nieder.

Foto tag24

Der Kunst – Zaun am ALB

Die Blaue Fabrik machte mit einer eigenen Aktion auf den ALB und seine Geschichte aufmerksam. Wir haben direkt am Bahnsteig hinter unserem Gebäude und „Garten“ einen Zaun errichtet, an dem von Dresdner Künstler und Künstlerinnen gestaltete Planen gehangen wurden. Inhaltlich sollte die o.g. Geschichte, Frieden und Völkerverständigung, sowie der Kampf gegen Krieg, Rassismus und Antisemitismus thematisiert werden. Ob Fotos, Zeichnungen, Graffiti, ob abstrakt oder konkret war nicht festgelegt. Die eingereichten Entwürfe wurde von einer drei-köpfigen Jury nach bewertet und die Ergebnisse auf die Planen gedruckt. Das Künstlerkollektiv HRB+C gestaltete die Fassade.

Die Fläche

 

Das Ergebnis

 
Auswahl einiger Beiträge