Erinnern – Bilden – Begegnen am Alten Leipziger Bahnhof:
„The Equation“
Die Wandinstallation „The Equation“ (Deutsch: Die Gleichung) spürt dem eindringlichen Vermächtnis des Überlebens durch die Geschichte von Idan Golkos Großvater nach, der als Dreizehnjähriger zehn Monate lang Auschwitz überlebte, nachdem er brutal von seiner Familie getrennt wurde.
Basierend auf umfangreichen Recherchen enthüllt Golko auf einer großen Ermittlungswand Gesichter und Hintergründe von Personen, die zu dieser Zeit in Auschwitz stationiert waren, und bietet so einen komplexen Blick auf die Ursprünge von Trauma. Seine Reise untersucht das Konzept der „mentalen DNA“ und das transformative Potenzial, das freigesetzt wird, wenn man der Dunkelheit trotzt, indem man das Leben wählt. Die Ausstellung lädt die Betrachter*innen ein, über das Überleben als Zeugnis für Resilienz nachzudenken, und über die Fähigkeit der menschlichen Psyche, das Leben auch im Angesicht furchtbaren Leids noch zu bejahen.
The Equation lädt dazu ein, eine tiefgreifende Entwicklung vom Überleben zur Hoffnung und zu einer unerschütterlichen Hingabe an das Leben nachzuempfinden. The Equation ist Teil des Projektes „P.T.SS D Generation 3.0“.
Idan Golko (*1976) ist ein israelischer Fotograf, der in seinen schwarz-weiß Fotografien „das alltägliche Leben, von Menschen, die in der Welt funktionieren, auf dem Weg zur Arbeit, in Zügen, Bussen, auf der Straße“ dokumentiert:
„Es scheint, dass diese Leute nicht rebellieren, nicht gegen den Rahmen treten; Sie funktionieren und gehören angeblich dazu. Die Entscheidung, dazuzugehören, fasziniert und stört mich zugleich, da sie für mich nicht selbstverständlich ist. Das ist der Grund, warum in den meisten meiner Fotografien die Menschen allein sind, mit ihrer eigenen Identität und ihrem eigenen Drama.“
Die Ausstellung wird musikalisch vom Ido Spak Trio umrahmt, welches ab 20 Uhr ein Konzert mit orientalisch angehauchtem Jazz gibt.
Ido Spak Trio
Geboren 1979 in Israel studierte Ido Spak Klavier, Dirigieren und Komposition in den Niederlanden und England. Er lebte in Amsterdam, London und Berlin und seit einigen Jahren in der Nähe von Hamburg. Er ist also viel herum gekommen und nennt sich auch den „Jazz Traveler“. Seine Kompositionen verbindet die Musik des Nahen Ostens mit der klassischen Musik Europas und dem Jazz der USA.
Eintritt frei.
Die Reihe „Erinnern Bilden Begegnen am Alten Leipziger Bahnhof“ wird vom „Förderkreis Gedenk- Bildungs- und Erinnerungsort Alter Leipziger Bahnhof“ in Kooperation mit der Blauen Fabrik veranstaltet und vom Stadtbezirksamt Neustadt gefördert.
Die Vorbereitung der Ausstellung wird vom Goethe Institut Israel unterstützt.