Irena Rüther-Rabinowicz
Eine audiovisueller Annäherung an das Leben und Werk einer Dresdner Malerin
Zu diesem Projekt wurden wir durch die Ausstellung „Jahrhundertzeugin. Irena Rüther-Rabinowicz – Auf den Spuren einer jüdischen Künstlerin“, die im April bis August 2024 in der Städtischen Galerie Dresden gezeigt wurde, angeregt.
Irena Rüther-Rabinowicz war eine jüdische Künstlerin und gehörte zu den drei ersten Frauen, die 1919 an der Kunstakademie Dresden immatrikuliert wurde, wo sie zur gleichen Zeit wie Otto Dix studierte. Später wurde sie freischaffende Künstlerin. 1934 wurden sie und ihr Mann Hubert Rüther mit einem Ausstellungsverbot belegt. Da Hubert Rüther dem Druck der Nazis zur Beendigung ihrer Mischehe nicht nachgab, wurde sie nicht deportiert, jedoch nach der Pogromnacht 1938 für einige Wochen inhaftiert. Ab April 1943 wurde Irena Rüther-Rabinowicz zur Zwangsarbeit in einer Kartonfabrik verpflichtet. Am 16. Februar 1945 sollten die letzten in Dresden noch lebenden Jüdinnen und Juden in das KZ Theresienstadt deportiert werden. Der alliierte Luftangriff vom 13. Februar verhinderte die geplante Deportation. Nach dem verheerenden Krieg nahm sie als Künstlerin wieder am kulturellen Leben der Stadt Dresden teil und trat besonders als Porträtistin in Erscheinung. Irena Rüther-Rabinowicz starb 1979 in Dresden und wurde auf dem Friedhof in Loschwitz beerdigt.
Im Sandstein Verlag liegt eine von der Städtischen Galerie Dresden herausgegebene Monographie vor.
Beteiligte Künstler
Anna Quitzke: voice performance
Günter Heinz: music performance
Jo Siamon Salich: interactive visuals
Andre Bartetzki: sounds
music composition: Andre Bartetzki und Günter Heinz
Wir bedanken uns für die Unterstützung und Anregungen durch Städtische Galerie Dresden, Dr.Johannes Schmidt, Richard Stratenschulte, Matthias Müller, Prof.Dr. Schröder, Ingo Bobe, Lucia Maria Kunz und allen weiteren Beteiligten.
Der Eintritt ist frei.
Über die beteiligten Künstler
Anna Quitzke wurde 2002 in Dresden geboren. Hier studierte sie nach der Schule zwei Jahre Instrumental- und Gesangpädagogik mit dem Hauptfach Violine an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden. Im Jahr 2022 kam sie durch die Inszenierung „Wie es euch gefällt“ unter der Regie von Phillipp Lux der Bürger:Bühne Dresden zum Theater und hat seitdem an verschiedenen Stücken des Studierendentheaters „Die Bühne“ mitgewirkt. Mit der von ihr und zwei Freund*innen entwickelten Performance „SCHLAG ZEILEN“ war sie dieses Jahr beim Theatertreffen der Jugend in Berlin zu sehen. Ihre Zukunft will Anna weiterhin den darstellenden Künsten widmen und sowohl politische, als auch phantasievolle Themen auf der Bühne verhandeln.
Jo Siamon Salich hat 1979 bis 1983 an der HfbK Dresden studiert (Diplom Maler und Grafiker) und seit 1984 war in vielen Ausstellungen in der DDR, der BRD und im Ausland beteiligt. 2001 gründete er das blueLAB und widmete sich vermehrt elektronischer Kunst, insbesondere im Rahmen der CYNET-Art, der Transmedia Akademie Hellerau. Er ist aber weiterhin auch als Grafiker aktiv.
Günter Heinz, geboren in Zeitz, studierte in Halle Mathematik (1983 Promotion) und in Dresden und Berlin Musik. Seit 1987 freiberuflicher Musiker. Ist v.a. im Bereich freier Improvisation tätig. Gründer und künstlerischer Leiter des „Festivals Frei Improvisierter Musik“. Zahlreiche Konzerte in Europa, seine Werke wurden auch in New York, Moskau und Barcelona aufgeführt. Lehraufträge in Malta und Sardinien.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe „Erinnern Bilden Begegnen am Alten Leipziger Bahnhof“ statt, wird vom „Förderkreis Gedenk- Bildungs- und Begegnungsort Alter Leipzig Bahnhof“ in Kooperation mit der Blauen Fabrik organisiert und vom Stadtbezirk Neustadt gefördert.